Hallo,

ich habe heute einen BM5500 ergattert. Hier ist eine Endstufe durch. Einen Schaltplan kann man sich hier laden, aber hierin ist keine Angabe über den Ruhestrom. Könnte mir bitte jemand, der komplette Serviceunterlagen hat, den Wert nennen? Interessant finde ich auch, dass die Widerstände R231/431 heiss geworden sind, bei der defekten Seite ist der Wert sogar etwas verändert. Frage: muss ich evtl. auf "wilde Schwingungen" im Gerät achten (Schaltungsänderungen?) oder der Vorbesitzer hat nur etwas "Falsches" angeschlossen.

Danke 

Chris

Hier ein paar Infos dazu, auch wenn es teilweise den BM5000 betrifft, die Werte und Positionen sind aber gleich:

http://forum.beoworld.org/forums/p/4553/35262.aspx#35262

http://forum.beoworld.org/forums/p/9542/71809.aspx#71809

Wenn eine Endstufe durch ist, entferne beide BDV64/65 und ersetze immer beide durch neue Transistoren, es bringt nichts einzelne Transistoren zu ersetzen... wenn's einen erwischt hat, hat der andere auch eine Macke.

Die BDV solltest du matchen, beide Verstärkungsfaktoren ausmessen, falls dir möglich. Falls nicht, kann man sie bei bestimmten Lieferanten als Päärchen liefern lassen, sinnvoll ist es durchaus, falls du HiFi Maßstäbe wieder erreichen willst.

Hilfreich sind auch zwei Glüchbirnen, geschaltet in die Stromversorgung des Verstärkers... in die Steckverbindung des Transformators, die beiden braunen Kabel. Sollte ein Licht aufgehen, geht wenigstens nichts weiter dabei drauf...

Hallo!

Auf die Idee mit dem 5000 bin ich nicht gekommen, den Plan habe ich. Folgendes habe ich jetzt noch schnell vor der Arbeit festgestellt:

der Ruhestrom war auch in der "heilen" Seite nicht ok. Heute merkte ich, dass beim Umschalten zB. Tape-Radio, der Strom kurz gut war (der Trafo brummte auch leiser). Also habe ich P22 kurz geschlossen, und siehe da, alles ok auf dieser Seite. Folglich kommen irgendwelche Störungen hierrüber. Nun kann ich auch erst einmal eine 1:1 Vergleichsmessung der Bauteile machen.

Bis dann erst mal

Chris 

Na zur Not habe ich noch komplette Grundplatinen!

Die ganze Platine mit Endstufe und Kühlkörper.....

Ulf

Ein Tip, entferne erstmal die Endstufentransistoren, alle 4 BDV... natürlich markieren wo welcher war ;)

Dann kannst du alle Betriebsspannungen für den Vorverstärker, CPU, Endverstärker rausmessen ohne dass dir was um die Ohren fliegt... jedenfalls wird er ohne Endstufe nicht qualmen.

Verdächtig sind die üblichen Kondensatoren, auch der BM5500 und neuer haben dort genauso Probleme. Im Endverstärker sind 2 größere Typen drin (nicht von Elna, sondern ROE = Röderstein), die laufen gerne mal aus. Dadurch wird die Endstufe instabil und schwingt.

Martin 

Oh Mann, es ist echt verhext. Die Endstufentransistoren habe ich rausgelötet und alles noch mal 1:1 verglichen. Auf der defekten Seite haben die Basen IC200/201 und die Mimik drumherum ca. -40V. Ich habe noch einen defekten R220, der im 5500 nun ein Sicherheitswiderstand ist (aber was solls, wenn doch was anderes kaputt geht), gefunden. Ich vergleiche mit Ohmmeter, Diodenmessung und auch mit Komponententester am Oszi. Beide Seiten sind gleich, aber eine geht, die andere nicht. Den Trafo habe ich zwischendurch auf 240 Volt umgelötet. Ich schlafe mal noch ne Nacht drüber.

Übrigens "Rödersteine" gibt's in der Endstufe nicht, habe sie aber trotzdem getauscht.

Chris

Hurra! Es ist fertig!

Ich habe mich erinnert, dass es besser sein soll, Dioden in die B-E-Strecke zu löten (anstatt der Transistoren), damit sich die Vorspannung stabilisieren kann. Uns siehe da - alles passt, auch die vermeintlich defekte Seite. Sie war wohl bereits seit dem Tausch des R220 eigentlich fertig. Nur die Ursache, weshalb sie wohl auch kaputtgegangen war, war noch da. Nämlich so bald ich den Kurzschluss am Eingang wieder rausnahm, arbeitete die Endstufe auf Volllast (Trafo brummt, Emitterwiderstände wurden heiß). Mit Oszilloskop war eine relativ stake, hochfrequente Störspannung zu erkennen. Jetzt war auch klar, weshalb R231/431 stark verfärbt waren (HF-Falle). Die Spannungen 12 und 8 Volt auf der Regelplatine waren gestört und habe daraufhin im Netzteil die 3 10µ getauscht. Nun ist alles ok. Vielleicht mach ich aber den C15 (4700µ) noch etwas grösser.

Echt prima. Und Danke an Ulf, aber es fuchst mich, da es doch ein relativ einfacher Fehler zu sein schien, ihn selber zu finden. Wenn es Probleme mit Prozessoren oder aufwendigen Logikschaltungen sind, macht Tauschen mehr Sinn.

Danke

Chris